Am 3. Dezember 2011 war HENNING RITTER zum zweiten Mal in diesem Jahr für eine Lesung bei uns zu Gast.Henning Ritter, der einstige Redakteur der FAZ, bei der er von 1985 bis 2008 das Ressort „Geisteswissenschaften“ verantwortete, wurde zuletzt für seine Notizhefte gefeiert. Diese waren das überraschende Ereignis des Bücherherbstes 2010 und wurden dieses Jahr mit dem Preis der Leipziger Buchmesse im Bereich Sachbuch/Essayistik geehrt. Im Januar 2011 hat Henning Ritter aus seinen brillanten Notaten bei uns am Moltkeplatz gelesen. Der 1943 geborene Sohn des Philosophen Joachim Ritter ist ein Autor, den man getrost auch als einen gelehrten Leser bezeichnen kann. Wer seine meisterhaften Essays kennt, wer seine Bücher gelesen hat, zum Beispiel Nahes und fernes Unglück. Versuch über das Mitleid (2004) oder seine Intellektuellenporträts Die Eroberer. Denker des 20. Jahrhunderts (2008), der weiß, dass seine Schriften eine geistvolle Angelegenheit sind. Die Universität Hamburg verlieh ihm im Jahr 2000 die Ehrendoktorwürde. 2005 erhielt er den Friedlieb-Ferdinand-Runge-Preis und den Ludwig- Börne-Preis.
Diesmal wird er bei uns aus einem Konvolut kurzer Stücke mit dem Titel Augenblicke lesen. Wie er in einem Brief an uns schreibt, handelt es sich dabei um Erleuchtungserlebnisse und Augenblicke, die plötzlich alles in einem neuen, manchmal auch bizarren Licht erscheinen lassen. Einige Titel, die eine gewisse Ahnung von der Sache geben können: Nacht der Träume (Descartes), Da ging es mir blitzartig auf (Darwin), Eine unheimliche Begegnung (William James).
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