PETER RAUE und MICHAEL KRÜGER führten am 19.11.2012 eine Diskussion zum Thema Urheberrecht. Einleitung: HENNING RITTER
Der Streit, der durch eine Attacke auf die Anwendung des Urheberrechts im Netz entbrannte, wird noch lange dauern. Die digitale Sphäre mit frei zugänglichen Texten, Bildern und Musikstücken ignoriert das herkömmliche Autorenrecht weitgehend. Es wird immer wieder gesagt, dass es in dieser Form im Netz kaum durchzusetzen sei. Zwei fundamental unterschiedliche Kulturtechniken treffen aufeinander: das Buch und die digitalen Medien. Sie ermöglichen in einem bisher nicht gekannten Umfang neue Arten der Nutzung und Verbreitung. Bei der Verteidigung des traditionellen Urheberrechts wird dabei oft übersehen, dass es ebenfalls das Resultat einer revolutionären Technik, des Buchdrucks und neuer Formen der Herstellung und Verbreitung gewesen ist. Sie führten zu der heutigen Auffassung von Autorschaft und des Urheberrechts. Die Frage wird sein, ob diese sich auf die digitale Welt übertragen lässt oder einer grundsätzlichen Neuformulierung bedarf.
Michael Krüger
MICHAEL KRÜGER, der Verleger, leitet seit 1986 den Carl Hanser Verlag in München und publizierte Gedichte, Romane und Essays, darunter Ins Reine (2010), Unter freiem Himmel (2007) und Die Turiner Komödie (2005).
Peter Raue
PETER RAUE ist Rechtsanwalt in Berlin. Von 1977 bis 2008 war er Vorsitzender des „Vereins der Freunde der Nationalgalerie“. Er ist einer der engagiertesten Kunstliebhaber und Kunstförderer Berlins. An der Freien Universität ist er Honorarprofessor für Urheberrecht
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