“Ernste Spiele” – Michael Hutter und Thomas Macho am 8. November 2015

12
Nov

“Ernste Spiele” – Michael Hutter und Thomas Macho am 8. November 2015

Vergangenen Sonntag waren Michael Hutter und Thomas Macho zum Thema “Ästhetischer Kapitalismus” im SALON KUFSTEINER STRASSE zu Gast. Dazu beschäftigten sie sich unter anderem mit folgenden Fragen:

“Während die Kunst kommerzieller wird, ästhetisiert sich die Wirtschaft. Wie vertragen sich die unterschiedlichen Wertsphären? Wie stoßen diejenigen, die in diesen »ernsten Spielen« engagiert sind, gegenseitig Neues an?

MICHAEL HUTTER hat einige konkrete Fälle aus der Geschichte der Bildkunst beobachtet, um damit die Entwicklung hin zum »ästhetischen Kapitalismus« zu erklären.

Drei Geschichten befassen sich mit künstlerischen Erfindungen, die zu neuen Märkten für Erlebnisgüter geführt haben: Raumillusion durch die Linearperspektive, Geschmacksbildung durch Konversationsbilder und Serialität durch Pop-Art und Architektur. Drei weitere Geschichten fragen nach dem Einfluss der kommerziellen Spiele auf ästhetische Erfindungen. Der Umgang mit Bildobjekten von Petrus Christus, Pieter Aertsen, Antoine Watteau, Edouard Manet, Andreas Gursky und Takeshi Murakami wird rekonstruiert. Aus diesen Geschichten resultiert ein detaillierteres Verständnis der Koevolution in der ästhetischen Erlebniswirtschaft.” Mit diesen Worten bewirbt der Verlag Wilhelm Fink das neueste Werk von MICHAEL HUTTER.

MICHAEL HUTTER wurde 1948 in München geboren. Nach den Abschlüssen des Mathematik- und Wirtschaftsstudiums in den USA kam er an die Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er 1986 habilitierte. Anschließend hatte er mehr als zwei Jahrzehnte den Lehrstuhl für „Theorie der Wirtschaft und ihrer gesellschaftlichen Umwelt“ der Universität Witten/Herdecke inne, bevor er 2008 die Leitung der Abteilung „Kulturelle Quellen von Neuheit“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) übernahm. Er wurde mit dem Kurt-Magnus-Preis der ARD für Nachwuchsjournalisten sowie mit dem Dissertationspreis der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet. Zweimal war er zu Forschungsaufenthalten am kunsthistorischen Getty Research Institute, Los Angeles, eingeladen.

THOMAS MACHO, geb. 1952 in Wien, ist seit 1993 Professor für Kulturgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er wurde 1976 mit einer Dissertation zur Musikphilosophie an der Universität Wien promoviert. Mit einer Arbeit über Todesmetaphern habilitierte er sich 1983 für das Fach Philosophie an der Universität Klagenfurt. MACHO war Mitbegründer des Hermann von Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik und von 2006 bis 2008 Dekan der Philosophischen Fakultät III, von 2009 bis 2011 Direktor des Instituts für Kulturwissenschaft. Weitere Stationen seiner wissenschaftlichen Karriere waren die Bauhaus-Universität Weimar und das Internationale Kolleg »Morphomata« an der Universität Köln.

Kommentare ( 0 )

    Kommentar hinterlassen

    Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Benötigte felder sind mit einem Stern markiert *